Wi-Fi in kanadischen Nationalparks

Moraine Lake, Banff National Park
Der Moraine Lake im Banff National Park. Muss man hier Wi-Fi haben?

Parks Canada, die Verwaltung der kanadischen Nationalparks und der historischen Schauplätze, plant die Versorgung der Nationalparks mit Wi-Fi (WLAN), wie die Vancouver Sun berichtet (Artikel nicht mehr online).

Man stelle sich das vor: Man zieht sich an die einsamsten und naturbelassenstens Orte dieser Welt zurück – zu denen die kanadischen Nationalparks mit Sicherheit gehören – und hat trotzdem keine Ruhe vor den E-Mails des Chefs und den Chatbenachrichtigungen der Freunde in einschlägigen Apps. Genau das könnte man vermuten, wenn man die Meldung über die Pläne von Parks Canada liest. Demnach sollen in den kanadischen Nationalparks und an den National Historic Sites in den nächsten Jahren bis zu 150 Wi-Fi-Zugänge (Hotspots) installiert werden. Die ersten bis zu 50 davon bereits in diesem Jahr.

Viele mögen es verurteilen, andere begrüßen. Endlich können die Touristen die Bilder, die sie in den Nationalparks aufnehmen, sofort mit den Lieben daheim teilen. Vermutlich ist auch genau das, nämlich die Werbung bei den Daheimgebliebenen, der Hintergrund für dieses Vorhaben.

Wer aber jetzt statt idyllischer Natur nur noch Funkmasten in den Nationalparks erwartet, kann sich wohl beruhigt zurücklehnen. Bedenkt man, dass Parks Canada 44 Nationalparks teils riesiger Ausmaße verwaltet und dazu 167 Historic Sites, ist nicht zu befürchten, dass man überall von Funknetzen verfolgt wird. Eher werden die Besucherzentren und vielleicht einige Campgrounds mit Wi-Fi versorgt werden. Für Ruhe und Entspannung ist also weiterhin gesorgt. Und was in jedem Fall hilft: Das Smartphone einfach mal auslassen und die Natur genießen.