Glossar zu Wohnmobilurlaub und Camping
Bei der Vorbereitung und im Verlauf einer Wohnmobiltour begegnen dir viele Begriffe, die dir kaum vertraut sein können. Das gilt insbesondere für Wohnmobilreisen in USA und Kanada, bei denen neben dem Fachvokabular noch die fremde Sprache dazukommt.
Um dir die Reisevorbereitung zu erleichtern, haben wir dieses Glossar zu Campingbegriffen geschaffen. Schlag nach, was du nicht kennst und werden fit für das abendliche Lagerfeuergespräch. Aber auch zur Einführung in die Reisevorbereitung ist ein erstes Überfliegen des Glossars hilfreich. Du erhältst auf diesem Weg einen Schnellüberblick über die Begriffe, die dir später begegnen werden und du wirst gleich zu Beginn der Planung auf den ein oder anderen Punkt hingewiesen, den du zu beachten hast.
- Abwasser
- Abwasser wird im Wohnmobil in fest installierten oder bei kleinen Fahrzeugen auch in mobilen Tanks gesammelt. Beim Abwasser wird zwischen Blackwater und Greywater unterschieden.
- Alkoven
- Der Alkoven ist der Überhang der Wohneinheit des Wohnmobils, der sich über der Fahrerkabine befindet. Meist befindet sich im Alkoven eine Liegefläche mit durchaus großzügigen Ausmaßen für zwei Personen.
Der Alkoven ist bei den meisten Fahrzeugen während der Fahrt nicht zu benutzen. Neben den praktischen Problemen steht dem auch die fehlende Sicherheit entgegen.
- Arctic Package/Polar Package
- Mit einem Arctic Package ausgestattete Wohnmobile verfügen mindestens über isolierte und beheizte/beheizbare Tanks für Frisch- und Abwasser und die entsprechenden Leitungen, um Einfrieren zu vermeiden. Meist sind diese Wohnmobile auch zusätzlich isoliert und verfügen zum Teil sogar über Extras wie Doppelverglasung oder stärkere Heizungen.
- Blackwater/Black Water
- Mit Blackwater wird das gesammelte Schmutzwasser/Abwasser aus der Toilette des Campers bezeichnet. Der Wasserkreislauf ist getrennt von dem des Greywater.
- Camper
- s. Motorhome
- Campervan/Van Conversion, Van Camper
- Der Campervan (auch Camping Van oder Camper Van Conversion bzw. Camper Van genannt) ist ein umgebauter Van mit erhöhtem Dach, um mehr Kopffreiheit bieten zu können. Die Fahrzeuge sind sehr kompakt, durch die vergleichsweise schlechten Platzverhältnisse jedoch für einen längeren Urlaub nicht zu empfehlen.
- Caravan
- Ein Caravan oder Wohnwagen (siehe auch Trailer) verfügt im Gegensatz zum Motorhome oder Truck Camper über keinen eigenen Motor, ist also auf eine Zugmaschine angewiesen. In Nordamerika sind Caravans weniger gebräuchlich, während sie auf europäischen Straßen und Campingplätzen zum normalen Bild gehören.
- Class-A-Motorhome
- Motorhomes der Klasse A (Class A oder Type A) bieten die wohl komfortabelste Reiseform bei Wohnmobilen. Es sind busähnliche Fahrzeuge, die i. d. R. sehr gut ausgestattet sind. Die Größen beginnen bei 24 Fuß und einzelne Motorhomes sind bis zu 40 Fuß lang.
- Class-B-Motorhome
- s. Campervan
- Class-C-Motorhome
- Motorhomes dieser Klasse werden meist auf Chassis von Vans oder Pickups aufgebaut, wobei aber die Fahrerkabine im Gegensatz zum Class-A-Motorhome erhalten bleibt. Zwischen Fahrerkabine und Wohneinheit gibt es einen Durchgang und über der Fahrerkabine haben diese Fahrzeuge einen Alkoven, der i. d. R. als Liegefläche ausgebaut ist. Die Fahrzeuge dieser Klasse sind die klassischen Motorhomes.
- Dinette
- Als Dinette wird die Sitzecke im Wohnmobil bezeichnet, die meist aus zwei gegenüberliegenden Bänken oder einer Rundbank besteht, je nach Größe und Ausstattung des Fahrzeugs. Durch Entfernen oder Abklappen des Tischs und Umklappen der Bänke lässt sich die Dinette bei vielen Fahrzeugen in ein Bett verwandeln, wodurch sich der Grundriss des Wohnmobils in der Tagansicht stark von der Nachtansicht unterscheidet.
Bei Wohnmobilen mit Slide-Out lässt sich die Dinette beim stehenden Fahrzeug seitlich ausfahren, wodurch ein sehr großzügiges Platzangebot entsteht, was gerade bei Wohnmobiltouren mit mehreren Personen oder Familien sehr willkommen ist.
- Dumpen
- Dumpen oder Dumping bezeichnet das Entsorgen des Schmutzwassers, wobei zwischen Greywater und Blackwater unterschieden wird. Je nach Dump-Station werden beide Sorten Abwasser gemeinsam oder getrennt entsorgt. An einigen Stationen darf auch nur das Greywater entsorgt werden. Je nach Ausstattung des Campingplatzes und der gemieteten Site ist es möglich, direkt am Standort zu dumpen, was natürlich sehr bequem ist. Auf anderen Plätzen kann nur an zentraler Stelle gedumpt werden, was insbesondere morgens zu langen Schlangen führen kann. Wenige Plätze, z. B. in den Nationalparks bieten gar keine Möglichkeit zum Dumpen an.
Man sollte auf längeren Fahrten zwar jede Gelegenheit zum Dumpen nutzen, üblicherweise findet man jedoch immer eine Möglichkeit, da auch etliche der Städte und einige Tankstellen Dump-Stations (Sani Dumps) anbieten. Das Dumpen ist dort teils kostenlos, teils gegen eine geringe Gebühr möglich. Die Tankstellen unterscheiden dabei natürlich gern zwischen ihren Kunden und anderen, die einfach nur den Service nutzen möchten.
In jedem Fall sollte beim Dumpen auch der Frischwassertank wieder aufgefüllt werden.
- ESTA (Electronic System for Travel Authorization)
- Die Einreise in die USA unterliegt einigen Beschränkungen. Insbesondere muss seit 2009 die ESTA (Electronic System for Travel Authorization) beantragt werden, eine elektronische Einreiseerlaubnis. Die Beantragung muss bei der U.S. Customs and Border Protection auf elektronischem Weg mindestens 72 Stunden vor dem Abflug beantragt werden und ist kostenpflichtig (Kreditkarte obligatorisch). Vorausgesetzt, Sie ändern nicht Ihren Namen und behalten ihren Reisepass, bleibt die ESTA aber dann für zwei Jahre gültig.
- eTA (Electronic Travel Authorization)
- Seit 2016 unterliegt auch die Reise nach Kanada einer Reiseerlaubnis. Hat man bis dahin die Einreise direkt am Ankunftsflughafen abgewickelt, muss jetzt vor dem Abflug die elektronische Autorisierung beantragt werden, um überhaupt ein Flugzeug besteigen zu können. Informationen zur eTA für Kanada.
- FCFS (first-come, first-served)
- FCFS steht für »first-come, first-served«, also »wer zuerst kommt, wird zuerst bedient.« Teils erfolgt die Vergabe von Campsites nach dem FCFS-Verfahren, das in Deutschland auch als Windhundprinzip bekannt ist. Dabei werden die zur Verfügung stehenden Campsites nach Reihenfolge des Eintreffens vergeben. Die mit »FCFS« gekennzeichneten Campsites sind vorab nicht zu reservieren und können manchmal nur für ein oder zwei Nächte belegt werden. Gerade für Camper, die ihre Tour gern spontan angehen, sind Campgrounds mit diesem Service oft sehr willkommen.
- Feuerstelle
- Die meisten Stellplätze (Sites) auf den Campingplätzen in USA und Kanada sind mit Feuerstellen ausgestattet und gestatten es, ein Feuer zu entzünden, das neben dem wärmenden Effekt auch zum Grillen oder Kochen oder einfach nur zum Entspannen genutzt werden kann. Je nach Campingplatz sind die Regeln für die Nutzung der Feuerstelle unterschiedlich und sollten strengstens befolgt werden. Bei einigen Plätzen muss tageweise eine Fire Permit erworben werden, dafür kann dann oftmals Holz kostenlos von speziellen Ablageorten (Wood Pit) geholt werden. Auf anderen Plätzen darf die Feuerstelle kostenlos genutzt werden und dort wird z. T. Holz zum Verkauf angeboten. Die Erfahrungen mit dem dort verkauften Holz sind allerdings nicht immer die besten. Da kann es die bessere Lösung sein, sich im Supermarkt oder an Tankstellen mit Feuerholz einzudecken. In keinem Fall sollte Feuerholz innerhalb Kanadas zwischen verschiedenen Gegenden oder Provinzen transportiert werden, weil das die Ausbreitung von Schädlingen und Baumkrankheiten fördern könnte. Die Mitnahme ist daher streng verboten.
- Fire Ban
- Bei erhöhter Waldbrandgefahr werden Fire Bans ausgesprochen, also Verbote offenen Feuers. Auch die Feuerstellen auf den Campsites dürfen dann meist nicht mehr genutzt werden. Über die genaue Ausgestaltung der Verbote kann (und sollte) man sich vor Ort informieren und die Verbote auch unbedingt beachten. Während eines Fire Bans ist es oft erlaubt, (Gas-)Grills zu benutzen.
- Fire Permit
- Die Erlaubnis, die Feuerstelle auf dem Stellplatz zu nutzen. Wird auf einigen Campingplätzen tageweise zusätzlich zur Stellplatzgebühr verkauft.
- Full Hook-Up
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Als Full Hook-Up wird ein Stellplatz (Site) auf dem Campingplatz bezeichnet, der vollständig mit Anschlüssen ausgestattet ist. Ein solcher Stellplatz bietet also Strom-, Frisch- und Abwasseranschlüsse. Oft sind diese Stellplätze – soweit überhaupt vorhanden – deutlich teurer als weniger gut ausgestattete. Auf manchen privaten Campingplätzen kann die Ausstattung so weit gehen, dass sogar Kabel- oder Satellitenfernsehen, Internetzugang über LAN und Telefon angeboten wird. Auch WLAN, direkt auf dem Stellplatz empfangbar, wird immer häufiger angeboten, teils sogar ohne Aufpreis.
- Greywater/Grey Water
- Greywater ist das gesammelte Schmutzwasser aus den verschiedenen Abflüssen des Campers, also Spülbecken, Waschbecken und Dusche. Das Abwasser der Toilette wird Blackwater genannt und vom Greywater getrennt gesammelt. Beide Sorten Schmutzwasser werden beim Dumpen entsorgt.
- Motorhome
- Motorhome ist eine der gängigen Bezeichnungen für das Wohnmobil und bezeichnet i. d. R. einen bestimmten Typ dieser Fahrzeuge, bei denen der Innenraum nicht nur durch eine Außentür sondern auch direkt von der Fahrerkabine aus betreten werden kann. Weiter gebräuchlich sind die Bezeichnungen RV als Oberbegriff für Freizeitfahrzeuge und Camper. Daneben gibt es noch weitere Fahrzeuge, die für einen Wohnmobil-Urlaub genutzt werden können, z. B. die Truck Camper, bei denen Fahrerkabine und Wohneinheit getrennt sind. Dies ist weniger bequem, dafür kann man diese Fahrzeuge aber oftmals mit Allradantrieb erhalten und hat die Möglichkeit, die Wohneinheit vom Fahrzeug zu entkoppeln, um dann mit dem Fahrzeug deutlich flexibler unterwegs sein zu können. Gerade von Kanadiern wird diese Möglichkeit gern genutzt, kann doch so das Fahrzeug auch im Alltag genutzt werden.
Ein Motorhome bietet je nach Ausstattung weitgehende Unabhängigkeit von Campingplätzen, sodass auch mal eine Nacht am Straßenrand oder auf einem Parkplatz verbracht werden kann. Motorhomes sind meist mit einer kleinen aber vollständigen Küche ausgestattet, die neben einem Spülbecken auch einen (Gas-)Herd mit mehreren Platten, einen Backofen und einen Kühlschrank mit Gefrierfach enthält. Dazu kommt noch eine Sitzecke (Dinette), die sich zum Bett umbauen lässt und eine eingebaute Waschecke mit Toilette und Waschbecken, in der oft auch geduscht werden kann. Die Ausstattung ist sehr von der Größe des Fahrzeugs abhängig.
- Pull-thru Site/Pull-through Site
- Stellplatz auf einem Campingplatz, der so angeordnet ist, dass man mit seinem Fahrzeug vorwärts hinein- und herausfahren kann. Sehr angenehm für den Fahrer, da hierbei kein Rückwärtsfahren mit dem Wohnmobil nötig ist. Oft führt das allerdings dazu, dass das Layout des Campgrounds sehr eintönig und langweilig ist, mit langen Reihen parallel nebeneinander angeordneter Campsites.
- RV
- Abkürzung für Recreational Vehicle. Als RV werden in Nordamerika alle Arten von Freizeitmobilen bezeichnet.
- Sani Dump
- s. Dumpen
- Slide-out
- Slide-out bezeichnet den seitlich ausfahrbaren Teil eines Motorhomes bzw. der Wohneinheit. Der Slide-out vergrößert die Breite des Innenraums durch seitliches Herausfahren um ca. 50 cm, was wenig klingt, aber doch sehr positiv spürbar ist. Große Motorhomes verfügen teils über mehrere Slide-outs für Betten und Sitzecke (Dinette)
- Trailer
- Als Trailer wird der klassische Wohnwagen bezeichnet, der von einem Fahrzeug gezogen wird. Für den Wohnwagenurlaub in Nordamerika sind Trailer mittlerweile eher unüblich, zumindest als Mietfahrzeuge.
- Truck Camper
- Beim Truck Camper sitzt die Wohneinheit auf der Ladefläche eines Pickups (Trucks). Eigentlich ist es möglich, die Wohneinheit abzusatteln, bei gemieteten Fahrzeugen ist das aber meist aus versicherungstechnischen Gründen nicht erlaubt.