Der Westen von Kanada, insbesondere British Columbia, hat in diesem Sommer wegen anhaltender Trockenheit noch stärker mit Waldbränden zu kämpfen als sonst schon in den vergangenen Jahren. Bevölkerung und Natur leiden extrem unter den mittlerweile schon mehr als 200 Feuern in der Provinz. Campfire Bans, also das Verbot von Lagerfeuern, sollen Schlimmeres verhindern.
Update am 16.7.2017: Seit einigen Tagen wurde in British Columbia der Notstand ausgerufen. Viele Straßen, auch Hauptverbindungssstraßen – darunter bekannte Highways – sind gesperrt. Williams Lake, auch wegen des Regionalflughafens eine bekannte Stadt in British Columbia, wird mittlerweile evakuiert. Viele andere Gebiete wurden bereits evakuiert, andere bereiten sich auf Evakuierungen vor.
Viele Parks sind geschlossen, auch der Wells Grey Provincial Park ist ab Kilometer 35 gesperrt. Da keine Besserung der Bedingungen in Sicht ist, kann man davon ausgehen, dass sich die Situation mit Waldbränden in British Columbia eher noch verschlimmern wird. Wir empfehlen allen, die Gebiete weiträumig zu meiden oder sich vorab sehr genau zu informieren, wohin man überhaupt noch fahren kann. Wer schon in der Gegend unterwegs ist, soll dringend auf örtliche Bekanntmachungen achten. Wegen möglicher Umwege empfehlen wir, die Tanks möglichst voll zu halten und genügend Vorräte dabei zu haben.
Erste Waldbrände in British Columbia
British Columbia ist eine der kanadischen Provinzen, die jedes Jahr von Waldbränden (Wildfires) heimgesucht werden. Erste Waldbrände sind gab es in 2017 in der Cariboo-Region, an der Küste und in der Gegend um Kamloops. Mittlerweile haben sich die Brände über einen großen Teil der Provinz ausgebreitet. Waldbrände führen neben den natürlichen Gefahren für Mensch, Fauna und Flora auch oft zu Straßensperrungen, die die Tourplanung extrem beeinflussen können, da große Umwege in Kauf genommen werden müssen oder sogar Zielgebiete im Zweifel gar nicht befahrbar sind.
Über die aktuelle Situation der Waldbrände in BC kann man sich auf der Website der Provinz informieren. Die Informationen dort werden stetig aktualisiert und man kann auch sehen, mit welchem Aufwand die Feuer bekämpft werden.
Konsequenz: Campfire Bans
Um den Ausbruch weiterer Waldbrände zu verhindern, hat British Columbia provinzweite Campfire Bans in Kraft gesetzt. Verboten ist dabei jede Form von offenem Feuer, auch in dafür vorgesehenen Feuerstellen. Gegrillt werden darf dabei noch mit Gas oder Kohle. Entsprechende Bekanntmachungen unterrichten jeweils über Art und Umfang des Verbots.
Beim Feuermachen sind eh neben den selbstverständlichen Vorsichtsmaßnahmen viele Regeln einzuhalten. Und ein wenig gesunder Menschenverstand hilft auch hier ungemein. Das Lagerfeuer ist aber nicht die einzige Möglichkeit, eine Katastrophe auszulösen. Schon eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe kann einen Waldbrand auslösen und unermessliches Leid über Mensch und Tier bringen. Wir rufen dringend dazu auf, besonders umsichtig zu sein.
Die Provinz informiert auf ihrer Website über aktuelle Beschränkungen, die in jedem Fall zu beachten sind. Zuwiderhandlung hat hohe Strafen zur Folge. Bitte auch täglich auf Bekanntmachungen an den Campgrounds oder auf öffentlichen Tafeln in durchfahrenen Orten achten. Die Campfire Bans bleiben jeweils bis zum Widerruf in Kraft.
Derzeit (14.7.2017) sind Campfire Bans in der gesamten Provinz in Kraft. Das betrifft also alle, die von Vancouver aus in die Rockies unterwegs sind. Aufgrund der Wetterlage ist nicht mit einer schnellen Aufhebung der Verbote zu rechnen. Im südlichen Alberta gibt es auch erste Verbote und im Banff National Park herrscht akute Waldbrandgefahr – derzeit noch ohne Verbote.