Feuer machen und Grillen auf Campingplätzen
Ein Campfire und Gegrilltes gehört zu einem Campingurlaub in Kanada und in den USA. Das Feuer ist der Inbegriff von Geselligkeit und Entspannung, wärmt auch an kalten Abenden, hält die Moskitos fern und dient nicht zuletzt der Zubereitung der Mahlzeiten unterwegs. Hier erfahren Sie, was beim Feuermachen zu beachten ist, welche Regeln für Feuerholz gelten und wie das Grillen auf der Feuerstelle zum besten Ergebnis führt.
Feuer beim Camping in Kanada und USA
Feuer gehört zum Camping wie Fische zum Angeln: Es geht natürlich auch ohne, etwas Entscheidendes fehltaber. Beim Feuermachen auf Campingplätzen gilt es für Wohnmobilurlauber allerdings einiges zu beachten. Wir legen Ihnen dringend ans Herz, vor Ort bestehende Regeln zu befolgen, wollen Sie sich Ärger mit Campingplatzbetreibern oder Park-Rangern ersparen.
Regelungen zum Feuermachen auf Campgrounds
Es gibt keine einheitlichen Regeln. Der Umgang mit Lagerfeuern auf Campingplätzen wird von Platz zu Platz und Betreiber zu Betreiber unterschiedlich gehandhabt. Betrachten wir Kanada: Es gibt hier die privaten Campgrounds, Campgrounds in den Nationalparks und Campgrounds in Provincial Parks bzw. Territorial Parks, die von den jeweiligen Provinzen/Territorien betrieben werden. Nachfolgend finden Sie ein paar der Regelungen, die wir auf unseren Touren durch Kanada und die USA kennengelernt haben.
Bei den privaten Campgrounds sind oftmals keine Feuerstellen vorhanden. Die schöneren Campgrounds haben welche und man bekommt dort oft auch Feuerholz, das entweder in der Gebühr für die Campsite schon enthalten ist oder für einen mehr oder weniger angemessenen Preis gekauft werden kann.
Für die Campgrounds in den Nationalparks Kanadas muss – sofern man überhaupt eine Campsite mit Feuerstelle hat – eine Feuererlaubnis (Fire Permit) erworben werden. Diese kostet wenige Dollar und gilt tageweise, wobei natürlich der nächste Morgen eingeschlossen ist. Das Feuerholz können Sie sich dort meist in gut bestückten Sammelstellen (Wood Pits) selbst holen oder Sie bringen es mit, falls das erlaubt ist. Mehr zur Feuerholzbeschaffung weiter unten.
In den Provincial Parks von British Columbia gehört eine Feuerstelle zu jeder Campsite und es muss keine gesonderte Gebühr gezahlt werden. Eine typische Feuerstelle eines BC-Campgrounds ist auf dem Foto zu sehen.
Im Yukon sind die Government Campgrounds die günstigste Übernachtungsmöglichkeit – vom wilden Campen natürlich abgesehen. Die Übernachtung kostet 12 CAD pro Nacht und dabei ist die Nutzung des Holzes schon inbegriffen, das dort in Wood Pits geholt werden kann. Diese werden durch die Ranger laufend neu bestückt.
In den State Parks in Alaska sind die Regeln sehr unterschiedlich, sind jedoch immer am Eingang ausgehängt, wo man sich auch registriert. Meist kann man die Feuerstelle frei nutzen, muss das Holz aber selbst besorgen.
Für die Feuer auf Campgrounds gilt aber grundsätzlich überall das Gleiche: Bitte machen Sie keine Freudenfeuer und beschränken Sie sich auf die Feuerstelle. Denken Sie daran, dass Holz eine wertvolle Ressource ist und daher sinnvoll damit umgegangen werden sollte. Und Feuer birgt zudem auch immer große Gefahren. Mehr dazu weiter unten.
Feuerholz
Wo es nicht vom Campgroundbetreiber kostenlos zur Verfügung gestellt wird, lässt sich das Feuerholz oft vor Ort kaufen. Die Preise und die Qualität des Holzes können dabei sehr unterschiedlich sein. Gleiches gilt auch für den Service: Auf manchen Campgrounds fährt der Betreiber mit einem Quad alle Campsites ab und verkauft vom Anhänger Feuerholz zu moderaten Preisen, auf anderen Plätzen holt man sich völlig durchnässtes Holz in wirklich schlechter Qualität zu recht hohen Preisen aus einem Container am Eingang und darf es dann über den Platz schleppen. In den Provincial Parks von British Columbia kann man Feuerholz oft beim Park-Ranger kaufen. Wir haben aber hin und wieder die Erfahrung gemacht, dass es ziemlich feuchtes Holz war. In anderen Parks war es dagegen erstklassige Qualität, wie man sie hier auch für den Kamin im Wohnzimmer verwenden würde.
Unterwegs findet man auch hin und wieder Möglichkeiten, Holz zu kaufen. Tankstellen, Baumärkte und Supermärkte verkaufen Feuerholz, teils aber auch Privatleute. Dort findet man oft einen verlassenen Verkaufsstand mit einer sogenannten Honest Cup, einer Tasse oder Dose, in die man das Geld für das Holz legt, das man mitnimmt. Ehrlichkeit hilft dabei, solche Stände zu erhalten.
Das Mitbringen von Holz unterliegt aber auch Beschränkungen. So darf es nicht über Landes- oder Provinzgrenzen gebracht werden und in die Nationalparks sollte man auch keines einführen. Entsprechende Verbote bitte unbedingt beachten. Grund dafür ist die mögliche Ausbreitung von Schädlingen, die im Holz leben und durch den Transport in bisher nicht befallene Gebiete gelangen können, wo sie aufgrund fehlender Feinde schwere Schäden anrichten würden. Wer sich nachhaltig an der großartigen Natur Nordamerikas erfreuen möchte, sollte schon aus eigenem Interesse diese Regeln unbedingt befolgen.
Zum Zubehör des Wohnmobils sollte übrigens auf jeden Fall ein Beil, besser noch eine Axt gehören. Wir empfehlen, das bei der Übernahme des Wohnmobils zu überprüfen und ansonsten den Vermieter darum zu bitten. Sollte man es vergessen haben, findet sich aber sicher ein anderer Camper, der sein Beil kurz ausleiht. Auf die Hilfsbereitschaft und Solidarität der Camper kann man sich verlassen. Man kann sich aber natürlich auch eine gute Axt von daheim mitbringen oder vor Ort im Baumarkt eine kaufen und hinterher entweder im Koffer mitnehmen oder für den nächsten Camper im Fahrzeug lassen.
Feuerstellen
Die Art der Feuerstellen variiert stark. In wenigen Fällen sind es Kreise aus Steinen, die die Ausbreitung der Flammen verhindern sollen, meist sind es jedoch Ringe aus Eisen mit einem Durchmesser von 40–60 Zentimetern und einer Höhe von 20–40 Zentimetern. Oft ist an diesen Feuerstellen ein Grillrost angebracht, der hochgeklappt werden kann und später, bei heruntergebranntem Feuer, zum Grillen oder Kochen verwendet werden kann. Andere Feuerstellen haben fest verschweißte Grillroste. Eine sehr einfache und effektive Lösung für diese Feuerstellen ist übrigens eine ausgediente Lkw-Felge, die recht oft verwendet wird.
Regeln und Verbote
Auf allen Plätzen, die wir bisher besucht haben und auf denen Feuer überhaupt gestattet ist, dürfen dann auschließlich diese Feuerstellen verwendet werden. Oft gelten auch noch zusätzliche Regeln für das Feuer, so z. B. maximale Flammenhöhen oder das Verbot von flüssigen Anzündern. Diese Gebote sind in jedem Fall einzuhalten. Verstöße können empfindlich bestraft werden und ganz nebenbei sind diese Beschränkungen auch sinnvoll, z. B. zur Vermeidung von Waldbränden.
In den letzten Jahren gab es zudem auch immer häufiger flächendeckende Verbote für offenes Feuer (Fire Bans). Auch, wenn es schwerfällt und ein Stück der Urlaubsqualität damit abhanden kommt, sollten Sie diese Verbote ganz strikt beachten. Zuwiderhandlung ist nicht nur dumm und unverantwortlich, sondern zieht auch sehr hohe Strafen nach sich. Waldbrände bedeuten großes Leid für Mensch und Tier und Sicherheit geht vor.
Grillen auf Campingplätzen in Kanada und USA
Grillen dient auf nordamerikanischen Campingplätzen nicht nur der Zubereitung der Nahrung, sondern ist auch der übliche und gern zelebrierte Ausklang des Abends nach einem langen Tag voller Erlebnisse in der Natur. Eine Feuerstelle, ein Grillrost, etwas Fleisch, Fisch und/oder Gemüse und vielleicht ein passendes Getränk runden das Campingerlebnis erst so richtig ab.
Auf den Campingplätzen sowohl in Kanada als auch in den USA gehört das Grillen beinahe zwingend zum Tagesablauf. Zwar ist jedes Wohnmobil mit einer voll funktionsfähigen Küche ausgestattet, die auch die Zubereitung ganzer Menüs erlaubt, richtiges Camperfeeling stellt sich aber erst ein, wenn der Grill angemacht wird.
Die meisten Campsites sind mit Feuerstellen ausgestattet, die über einen fest angebrachten Grillrost verfügen oder einen Rost haben, der heruntergeklappt werden kann, sobald das Feuer etwas heruntergebrannt ist. Aus hygienischen Gründen empfehlen wir jedoch, einen Grillrost mitzunehmen, der auf die vorhandene Feuerstelle aufgelegt werden kann. Damit ist man auch für alle Eventualitäten gewappnet und kann grillen, selbst wenn es nur einen Kreis aus Steinen als Feuerstelle gibt. Zwei unterschiedliche Ausführungen solcher einfacher Grillroste sind auf den Fotos auf dieser Seite zu sehen.
Wenn Sie auf der Feuerstelle grillen wollen, sollten Sie darauf achten, nur gutes Holz für das Feuer zu nutzen. Wir haben ein paar Mal gesehen, dass Feuerstellen insbesondere von Einheimischen auch mit (vermutlich behandeltem) Bauholz befeuert wurden. Aus solchem Holz könnten gesundheitsschädliche Stoffe austreten, die Sie dann über das Grillgut aufnehmen. Sie sollten also Wert darauf legen, unbehandeltes Holz zu verwenden.
Je nach Grillgut, Höhe der Feuerstelle und nach persönlichem Geschmack können Sie über lodernden Flammen grillen oder Sie lassen das Feuer bis zur Glut herunterbrennen und legen erst dann den Grillrost auf. Grillen Sie Ihr Fleisch, Ihren Fisch oder Ihr Gemüse zum gewünschten Garpunkt. Eine gusseiserne Pfanne eignet sich sehr gut, um Beilagen über dem Feuer zuzubereiten. Leider gibt es kaum Wohnmobilvermieter, die eine solche Pfanne mitgeben. Und während Sie Ihr selbstgegrilltes Essen genießen, können Sie noch einmal Holz nachlegen, um sich den Rest des Abends am Feuer zu erfreuen. Sie werden diese Abende vermissen, wenn Sie wieder im heimischen Alltag angekommen sind.