Die Übernahme (Pick-up) des Wohnmobils

Außenansicht der Übernahmestation von Fraserway Vancouver Endlich ist es so weit, die Reise beginnt und die Übernahme des Wohnmobils beim Vermieter, der Pick-up steht an. Die Fahrt zum Flughafen, der Zubringerflug, die Atlantiküberquerung, die Ankunft – all das liegt bereits hinter Ihnen. Hier erfahren Sie, wie es weitergeht. Bei der Übernahme ist einiges zu beachten, es gibt jedoch nichts, vor dem man sich fürchten müsste.

Ankunft und Hotelübernachtung vor der Übernahme

Die Ankunft der Flüge von Europa nach Nordamerika ist oft am späteren Nachmittag oder abends. Eine Hotelübernachtung nach der Ankunft ist daher auf jeden Fall angebracht. Übrigens empfehlen wir, dies auf 2 oder 3 Tage auszudehnen. Eine schöne Gelegenheit, sich in der neuen Umgebung einzugewöhnen. Und ideal, um die Metropolen nicht nur wegen ihrer shopping malls und Restaurants zu erkunden.

Fast alle Transferhotels bieten einen Shuttleservice vom Flughafen, der die Gäste direkt zum Hotel fährt. Die Abfahrtstellen sind mit entsprechenden Schildern gekennzeichnet.

Wer nicht warten möchte, sollte einfach in eines der zahlreich wartenden Taxis steigen. Für ein paar Dollar bringen Sie die freundlichen Fahrer zu Ihrem Hotel.

Unser Tipp: Achten Sie dabei auf ausreichendes Volumen im Kofferraum. Oft werden die Taxis mit Gas betrieben. Der Tank befindet sich ebenfalls im Kofferaum und schmälert entsprechend die Zuladung. Bei einer größeren Anzahl von Koffern kommt es oft zu abenteuerlichen Verstauungsaktionen der Chauffeure inklusive Verschnürung mit Packbändern. Daher achten Sie am besten selbst schon beim Aussuchen des Fahrzeuges auf ausreichendes Volumen für Ihr Gepäck. In diesem Fall sollten Sie direkt einen Van ansteuern.

Bei vielen Transferhotels ist das Frühstück bereits inklusive. In diesen Fällen wird es aber nicht mit einem Frühstück in deutschen Hotels vergleichbar sein. Oft nur trockener Kuchen oder Plätzchen mit Kaffee und Instant-Orangensaft. Günstig und gut können Sie Ihr Frühstück in den zahlreichen Kaffeeläden von Starbucks oder Second Cup zu sich nehmen.

Der Transfer vom Hotel zur Vermietstation

Am Tag der Übernahme Ihres Wohnmobils werden Sie von der örtlichen Vermietstation an Ihrem Transferhotel abgeholt. Dazu vereinbaren Sie in der Regel telefonisch über eine kostenlose Rufnummer einen Termin. Die Angaben dazu befinden sich in den Buchungsunterlagen.

Fast alle Vermieter bieten diesen Service von den Transferhotels in Flughafennähe an, einige auch von Innenstadthotels. Die Transfers erfolgen in der Regel um die Mittagszeit oder am frühen Nachmittag.

Oft werden gegen Aufpreis auch frühere Übernahmen („Early Bird Depature“) gegen Aufpreis angeboten. Bitte beachten Sie das bereits bei Ihrer Buchung.

Achten Sie bei der Auswahl des Wohnmobilvermieters darauf, welcher dieser Services angeboten wird. Bei einigen Vermietern wird der Transfer nicht angeboten. Nehmen Sie in diesem Fall ein Taxi zur Vermietstation.

Übrigens erfolgt nach der Rückgabe Ihres Wohnmobils ebenfalls wieder ein Rücktransfer zum Flughafen oder zum Transferhotel.

Mietvertrag und Tipps für die ersten Kilometer im „fahrbaren Hotel“

Nach Ankunft in der Vermietstation kommt in den meisten Fällen zunächst der Schriftkram. Gemeinsam mit den oft auch deutschsprachigen Mitarbeitern füllen Sie den Mietvertrag aus. Wenn Sie Extras gebucht haben, die Sie vor Ort noch bezahlen müssen, wird dies ebenfalls im Vertrag vermerkt. Den Schriftkram können Sie abkürzen, wenn Ihr Vermieter einen Vorab-Check-in anbietet. Sie können dann Ihre persönlichen Daten und die Angaben zum Führerschein und Zweitfahrer bereits vorab hinterlegen und sparen bei der Übernahme Zeit. Die Papiere müssen dann nur noch kurz verglichen werden, statt sie extra zu erfassen.

Die Abrechnung erfolgt erst bei der Rückgabe des Fahrzeugs. Denken Sie daran, dass diese Preise zuzüglich Steuern berechnet werden. Erkundigen Sie sich danach, da diese nicht nur zwischen USA und Kanada variieren, sondern auch noch innerhalb von Staaten bzw. Provinzen unterschiedlich sind.

Bei der Übernahme des Wohnmobils ist auch noch die Kaution zu hinterlegen. Details dazu finden Sie in den jeweiligen Angeboten der Vermieter. In der Regel ist dies ein Kreditkartenbeleg, den Sie unterschrieben in der Station hinterlassen. Nach der ordnungsgemäßen Rückgabe wird Ihnen dieser Beleg im Original wieder ausgehändigt. Eventuell wird aber auch der Betrag auf der Kreditkarte reserviert, sodass es zu einer drastischen Einschränkung der verfügbaren Summe kommen kann. Manche Vermieter belasten die Kaution sogar auf der Kreditkarte und erstatten sie später zurück.
Da bei den meisten Kreditkarten Gebühren für die Buchung in Fremdwährungen anfallen, entstehen hier sowohl bei der Abbuchung als auch bei der Rückbuchung Kosten. Und natürlich fehlt der Betrag während der Urlaubszeit, sodass man auf ausreichende Deckung achten sollte.

Unser Tipp: Durch Zusatzversicherungen kann möglicherweise die Kaution gleich mit abgedeckt sein. Das ist insbesondere interessant, wenn die Kaution nicht nur in Form des oben beschriebenen Kreditkartenbelegs gestellt werden muss.

Wenn Sie keine One-way-Buchung getätigt haben, ist es in vielen Fällen auch möglich, die ausgeräumten Koffer in der Station bis zur Rückkehr zu deponieren.

Falls Ihre Reise an einer anderen Station endet (Einweg- oder One-Way-Reise), empfehlen wir statt der Verwendung sperriger Koffer Ihr Gepäck in großen Reisetaschen zu verstauen. Nach dem Einräumen Ihrer Kleidung in die meist großzügig ausgelegten Staufächer des Motorhomes können Sie die gefalteten Reisetaschen platzsparend für die Dauer Ihrer Reise verstauen.

Unser Tipp: Fragen Sie die Mitarbeiter in der Station nach einem Supermarkt in der Nähe. In der Regel führt der erste Weg Sie dort hin, um eine gewisse „Grundausstattung“ an Lebensmitteln und Zubehör einzukaufen. Nennen Sie einfach Ihre geplante Richtung oder Ihr erstes Tagesziel und man wird Ihnen bestimmt einen geeigneten Supermarkt nennen können, der nicht nur ein ausreichendes Angebot für Ihren Einkauf hat, sondern auch entsprechende Parkplätze vorweisen kann, die mit dem Wohnmobil erreicht werden können. Zu Ihrem ersten Einkauf geben wir Ihnen viele Tipps und Hinweise und eine Einkaufsliste.

Die Ausstattung

Ein Begrüßungspaket von Fraserway auf dem Tisch im Wohnmobil Die Fahrzeug- und Haushaltsausstattung ist in der Regel in Ihrem Mietpreis bereits enthalten. Campingstühle, Fahrräder, Toaster – und ganz wichtig – eine Axt können Sie vor Ort gegen Aufpreis hinzubuchen. Sie fragen sich, wieso eine Axt wichtig ist? Natürlich für das Feuerholz, damit Sie den Abend am stilechten Lagerfeuer ausklingen lassen können.

Unser Tipp: Auf jeden Fall schon bei der Buchung die Zusatzausstattung mit anfragen und ggf. auch rückbestätigen lassen. Nicht an allen Stationen und nicht zu allen Zeiten sind diese Dinge bei der Übernahme des Wohnmobils verfügbar. Eine Reservierung ist dann Gold wert.

Erklärung des Fahrzeuges und Einweisung in die Funktionen

Vor der Abfahrt findet durch das Personal des Vermieters eine ausführliche Einweisung in die Bedienung der Geräte und Einrichtung Ihres Wohnmobils statt. Die Bedienung des Herdes, ggf. des Heizofens, Toilette und Dusche und der Ablauf des Dumpens. Dazu kommt noch das Tanken und die Befüllung und Handhabung der Propangasflaschen. Während das Tanken sich höchstens im Ablauf der Bezahlung (und der Häufigkeit aufgrund des Verbrauchs) von Deutschland unterscheidet und somit kaum erklärungsbedürftig ist, dürfte die Handhabung des Propans wichtiger sein. Die Befüllung übernimmt allerdings sicher gern das Tankstellenpersonal für Sie, wenn es notwendig ist. An den meisten Tankstellen ist hierfür auch gar keine Selbstbedienung erlaubt.

Und Sie erhalten Tipps zum Fahren mit dem rollenden Hotel. Ganz wichtig: Rückwärtsfahren immer nur mit einer Person, die Sie einweist. Und achten Sie auch besonders auf die Höhe Ihres Fahrzeuges. Nicht nur Brücken sondern auch tiefhängende Äste können Schäden verursachen, die bei nachgewiesener oder vermuteter Fahrlässigkeit nicht durch die Versicherung des Wohnmobils gedeckt sind.

Scheuen Sie sich nicht, nachzuhaken, wenn Ihnen etwas nicht verständlich ist. Insbesondere, wenn die Einweisung nicht auf Deutsch erfolgt, kann es zu Verständnisproblemen kommen. Gerade dann ist es wichtig, sich zu vergewissern, dass wirklich alle Funktionen des Fahrzeugs vertraut und verstanden sind. Bei vielen Vermietern – gerade bei den größeren Anbietern – ist jedoch deutschsprachiges Personal an den Vermietstationen vorhanden und die Übernahme des Wohnmobils wird dadurch noch einfacher.

Sollte trotzdem unterwegs eine Frage auftauchen, die während der Einweisung nicht oder nur unzureichend erklärt wurde, ist die sprichwörtliche Hilfsbereitschaft der Camper eine perfekte Rückversicherung. Einfach den Stellplatznachbarn ansprechen und sich für die fast garantierte Hilfe mit einem gekühlten Getränk bedanken. Das löst nicht nur das Problem sondern ist auch der Garant für eine neue Bekanntschaft und vielleicht für den einen oder anderen Tipp für die Fortsetzung der Reise.

Sie erhalten auch eine Rufnummer von Ihrem Vermieter, die Sie bei Pannen oder Unfällen nutzen können. In der Regel ist dies eine kostenlose Rufnummer, die Sie 24 Stunden am Tag erreichen können.